High of Life

22 Projekte rocken das voll besetzte Gallus Theater. Im bis auf den letzten Platz ausverkauften Gallus Theater stellten am Sonntagabend, den 03.02.19, die Projektbeteiligten aus verschiedenen Einrichtungen der Suchthilfe und Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences die Ergebnisse ihrer diesjährigen Arbeit aus dem Projekt „High Life“ vor.

High of Life

Das Publikum, darunter 14 Gäste aus dem BZH, quittierte die mitreißenden Beiträge mit großem Applaus. Aus dem BZH hatten zwei Schüler den Mut, live auf der Bühne zu performen: Ch!Bo erzählte in seinem Rap-Song mit dem Titel „Egal, wer du bist“ von schwierigen Erfahrungen aus seiner Suchtvergangenheit. Die Botschaft, die er in seiner Dankesrede im Anschluss nochmals vertiefte, lautete: Lass dich nicht unterkriegen, kämpfe weiter. Er bedankte sich vor allem bei seiner im Saal anwesenden „Oma“ vor über 300 Menschen für ihre unbedingte Unterstützung, auch in den schwersten Phasen seines Lebens. A.T.N. übernahm den Schlussauftritt und fetzte in bewährter Souveränität über die Bühne, ganz im Sinne seines Songs „High of Life“. Der Abiturstress war ihm nicht anzusehen, stattdessen schien er den Auftritt, die Unterstützung seiner Background-SängerInnen  und die Stimmung im Saal sehr zu genießen.

Während des ca. 2,5-stündigen Programms kamen in schneller Folge verschiedene KünstlerInnen mit ihren Songs, Beats, Rockgitarren, Theaterszenen oder Trickfilmen zum Zug. Viele wurden dem Publikum zuvor durch eigens gedrehte Video-Projektionen vorgestellt.  Die sehr zahlreich vertretenen Jugendlichen aus der Therapeutischen Einrichtung Eppenhain „feierten“ ihre KünstlerInnen in besonderer Weise. Die 20 Studierenden des Fachbereichs Soziale Arbeit – Medien und Kultur - steuerten überall, wo sie gebraucht wurden, ihre Hilfe bei. Ihre wichtigste Aussage aus den zuvor gefilmten Interviews lautete einhellig, dass sie im Projekt gelernt hätten, Menschen mit Suchtproblemen unvoreingenommen zu begegnen, sie in ihrer Individualität wahrzunehmen und ihre kreativen Potentiale zu schätzen. Zeliha und Gregor aus dem Studierenden-Team moderierten die Veranstaltung kompetent mit viel Witz und Freude.

Die beteiligten Einrichtungen, in denen 22 Einzelprojekte der Studierenden stattgefunden hatten, umfassen mit Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. (Bildungszentrum Hermann Hesse, Therapeutische Einrichtung Eppenhain, Substitutionsambulanz Grüne Straße, Tagesstätte Bahnweg), die Integrative Drogenhilfe e.V. (Eastside, Frieda 24, Kriegkstraße) und Malteser Suchthilfe Frankfurt, Basis e.V. sowie den Fleckenbühlern beinahe das gesamte Spektrum der Frankfurter und südhessischen Suchthilfeinstitutionen.

Berührungsängste zwischen Teilnehmenden aus hoch- und niedrigschwelligen Einrichtungen schienen im Feuer des Auftritts keinerlei Rolle zu spielen. Prof. Ulrike Pfeifer und ihrem Team gelang damit zum dritten Mal „die Quadratur des Kreises“. Das Publikum und die Beteiligten dankten es ihnen.                                                            Alice Amberg

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